Alle wichtigen Infos: Was Fahrgäste zum 9 Euro-Ticket wissen müssen
Bundesweit gültiges 9 Euro-Ticket
Seit letzter Woche gibt es das 9 Euro-Ticket zu kaufen. Das günstige Monatsticket gilt deutschlandweit im Nahverkehr. Gültig ist es vom 01. Juni bis 31. August 2022. Innerhalb dieser drei Monate bekommen Fahrgäste die Tickets günstiger. Es kostet 9 Euro und ist jeweils bis zum Ende des Monats, in dem es gekauft wurde, gültig. Das Ticket gilt bundesweit für Busse, Straßenbanen, S-Bahnen, U-Bahnen sowie Regionalzüge. Ausgenommen sind Fernzüge – die Tickets gelten also nicht für ICE-, IC- und EC-Verbindungen.
Für wen gilt das 9 Euro-Ticket?
Der vergünstigte Preis soll während der drei Monate auch für bestehende Abo-Kund:innen gelten, im VRT also auch für JobTicket-Inhaber:innen, Studierende mit Semesterticket und Schüler:innen mit SchülerMobilTicket Jahr sowie übrige Abo-Kunden (MobilTicket Jahr).
Erhalten Bestandskund:innen ihr Geld für die drei Monate zurück?
Bestandskundinnen und -kunden zahlen in den drei Geltungsmonaten ebenfalls jeweils nur 9 Euro. Voraussichtlich werden für die jeweiligen Monate lediglich 9 Euro abgebucht. Bestandskund:innen müssen dann nichts tun.
Bei Tickets, die im Voraus bezahlt wurden, werde es voraussichtlich eine Erstattung geben. „Ihr behaltet euren bestehenden Vertrag und wir regeln die Umsetzung des Angebots. Gegebenenfalls müsst ihr hierzu später das Unternehmen kontaktieren, bei dem ihr euer Ticket gekauft habt. Wenn ihr ein Ticket bei den SWT gekauft habt, geht bitte zwecks Erstattung in das Stadtbuscenter an der Trevirispassage.“, so die Mitteilung des VRT. Die jeweilige Abokarte gelte dann automatisch deutschlandweit als 9-Euro-Monatskarte.
Verfügbarkeit des Tickets und Kaufmöglichkeiten
In der VRT-Fahrplan-App ist das 9-Euro-Ticket seit Montag, 23.05.2022, verfügbar. Auf der Webseite gibt es eine Anleitung zum Onlinekauf des Tickets. Bei den meisten Verkehrsunternehmen wird man es ab dem 23. Mai kaufen können. Bei den Verkehrsunternehmen André, bkr mobility, EMV und Jozi Reisen wird das 9-Euro-Ticket ab dem 25. Mai in den Bussen erhältlich sein.
Das 9-Euro-Ticket kann auch an den Automaten der Deutschen Bahn, in den DB Reisezentren in Bahnhöfen und bei anderen Verkehrsverbünden gekauft werden – auch beim Busfahrpersonal.
Was gilt für Pendler:innen nach Luxemburg?
Bei Inhaber:innen der DB-ÖkoCard (2. Klasse) wird der Abbuchungsbetrag in den Monaten Juni, Juli und August ebenfalls auf 9 Euro reduziert. Einmalzahler erhalten ihre Erstattung voraussichtlich im September. Die Bahn möchte ihre Abonnenten demnächst darüber informieren. Der Umgang mit 1.-Klasse-Kunden wird aktuell noch im Detail erarbeitet.
Busse der luxemburgischen RGTR-Linien (118, 132, 134, etc.), die in Deutschland fahren, wenden den rein luxemburgischen RegioZone-Tarif an und sind von der bundesdeutschen Gesetzgebung unabhängig. Deshalb gilt hier auch nicht das 9-Euro-Ticket. In Bussen der grenzüberschreitenden VRT-Buslinien (410, 455, 460) gilt das 9-Euro-Ticket, ebenso im Zug nach Luxemburg.
Für wen lohnt sich das 9 Euro-Ticket?
Das 9 Euro-Ticket lohnt sich wirklich für jeden. Nicht nur Abo-Kund:innen, die den ÖPNV bereits nutzen profitieren davon, sondern auch alle, die Busse und Züge ausprobieren wollen, erklärt der VRT. In manchen Fällen lohne es sich bereits ab einer einzigen Fahrt im Monat.
Gibt es eine Kündigungsfrist?
Das 9 Euro-Ticket ist eine Monatskarte und endet automatisch, es muss keine Kündigung erfolgen. Die Rabatt-Aktion erlischt automatisch am 31. August 2022.
Ist das 9-Euro-Ticket personenbezogen oder übertragbar?
Die Fahrkarte ist personenbezogen und wird auf den Namen einer Person ausgestellt.
Kann eine Reservierung dazu gebucht werden?
Ein Sitzplatz kann im Rahmen des 9-Euro-Tickets nicht dazu gebucht werden. Demnach gibt es keine Sitzplatz-Garantie.
Darf ich im Nahverkehrszug auch 1. Klasse fahren?
Das 9 Euro-Ticket erlaubt nicht die 1.-Klasse-Nutzung in Zügen. Eine 1. Klasse-Berechtigung kann bei Bedarf zu den regulären Preisen einfach zugekauft werden.
Kinder und das 9 Euro-Ticket
Kinder unter 6 Jahren fahren kostenlos in Begleitung eines Erwachsenen mit gültigem Ticket. Kinder ab 6 Jahren zahlen wie alle Nutzer:innen der 9 Euro-Tickets 9 Euro pro Kalendermonat für den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland. Es gibt bei diesem Sonderangebot kein extra Kinder- oder Jugendticket.
Behalte ich als Bestandskund:in meine Vorteile der Mitnahmeregelung?
Während des Gültigkeitszeitraums des 9-Euro-Tickets behalten Bestandskund:innen voraussichtlich ihr Ticket und zahlen nur weniger. „Insofern ihr also ein JobTicket oder ein MobilTicket des VRT habt, bleiben innerhalb des VRT die üblichen Mitnahmeregeln bestehen. Ihr könnt also weiterhin – auch während ihr ausnahmsweise drei Monate lang nur 9 Euro für euer Ticket zahlt – nach 19 Uhr sowie an den Wochenenden einen weiteren Erwachsenen sowie bis zu drei Kinder mir eurem Ticket mitnehmen.“ Die Regelung gilt allerdings nur in „unserem“ Verbundgebiet, so der VRT abschließend.
Können Fahrräder kostenlos mitgenommen werden?
Die Fahrradmitnahme ist nicht generell im 9-Euro-Ticket inkludiert. Grundsätzlich gelten die kostenpflichtigen Mitnahmeregelungen der teilnehmenden Verkehrsverbünde. Im VRT ist die Fahrradmitnahme generell meistens kostenfrei. Lediglich montags bis freitags vor 9 Uhr ist ein ermäßigtes EinzelTicket zur Fahrradmitnahme zusätzlich zu lösen.
„Mit dem 9-Euro-Ticket dürft ihr auch unsere RadBusse nutzen, die im Sommer auf zahlreichen touristisch attraktiven Routen unterwegs sind. Hier ist allerdings nach wie vor zur Fahrradmitnahme das FahrradTicket RadBus zu lösen.“, erklärt der VRT.
Werden die Preise jetzt dauerhaft gesenkt?
Das 9 Euro-Ticket ist eine einmalige Sonderaktion für insgesamt drei Monate. Sie wurde vom Bund im Rahmen des Energie-Entlastungspaketes beschlossen und wird auch vom Bund finanziert. Ab 01. September gelten im öffentlichen Nahverkehr wieder die normalen Preise, allerdings rechnen Verkehrsexperten mit möglichen Preis-Explosionen.
Wer vorher noch nicht Busse und Züge genutzt hat und durch das 9 Euro-Ticket auf den Geschmack gekommen ist, überlegt sich vielleicht, ob er oder sie künftig nicht häufiger öffentlich fahren möchte.
Pressemitteilung VRT, Eigener Bericht