Feuerwehr bekämpft riesigen Waldbrand in Steillage bei Heddert: 150 Kräfte im Einsatz

Am Freitagabend, 02.09.2022, kam es gegen 17 Uhr im Wald zwischen Heddert und Hinzenburg zu einem großem Waldbrand. Mitten im tiefsten Laubwald ist das Feuer in einem Tal ausgebrochen und die Flammen zogen sich auf dem trockenen Boden ein Steillage hinauf. Für die Feuerwehr war es eine Herausforderung.
(c) Florian Blaes
(c) Florian Blaes

Lokalisierung mitten im Wald bei Heddert

Man konnte schon von Weitem eine riesige Rauchsäule wahrnehmen. Doch das erste Problem: Wo ist der Waldbrand genau? Die ersteintreffende Feuerwehr aus Heddert konnte hier schnell durch ihre Ortskenntnis das Feuer lokalisieren. Von der L 143 Richtung Trier konnte man den Band rechtsseitig vernehmen. Es gab eine erste Lagedurchsage und schon erfolgte ein Großalarm für zahlreiche weitere Feuerwehreinheiten.

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Feuer zog eine steile Lage den Berg hinauf 

Von einem Waldweg aus mussten zunächst eine 100 Meter lange Schlauchleitung in den Wald hinein gelegt werden. Hierbei ging es ein Tal hinunter bis zum Bach „Rauruwer“. Dieser führte allerdings aufgrund der enormen Trockenheit kaum Wasser.

Auf der gegenüberliegenden Seite ging es nun folglich einen sehr steilen Hang/ Berg hinauf. Das begünstigte auch das Voranschreiten des Feuers. In rasanter Geschwindigkeit suchten sich die Flammen den Weg nach oben. Auf einer breiten Fläche von etwa 100 Metern verbrannte alles, was es in einem Laub- Mischwald gibt. Vor allem das viele Tot- und Unterholz, aber auch der mit dickem trockenem Laub bedeckte Boden. Sehr schwierig wurde es beim Löschen an den Wurzelwerken und Baumstämmen. Hier fraß sich das Feuer bis tief ins Innere hinein. Allein für ein Baumstamm brauchte eine Feuerwehreinheit mehr als eine Stunde, um diesen zu durchzusägen und zu löschen.

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Waldbrandbekämpfung von zwei Seiten 

Die Flammen zogen weiter den Wald hinauf. Es erfolgte ein großer Folgealarm für die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Ruwer. Denn man musste nun schnell handeln und von der anderen Seite, quasi mehr als 500 Meter weiter oben an der Steillage, das Feuer aufhalten. So wurde eine Zuwegung von Hinzenburg zum Brandort gefunden. Dort kamen mehrere Wasserführende Fahrzeuge zum Einsatz. Mit einem Faltbehälter wurde das Wasser im Wald gesammelt und durch die Feuerwehr immer wieder in einem Pendelverkehr eingespeist.

Es gab nun zwei Einsatzabschnitte. Ganz unten auf der Hedderter Seite, mit Unterstützung eines großen Tank-Lkw der mit 30.000 Liter Wasser einspeiste und oben auf der Hinzenburger Seite mit dem Pendelverkehr. Das THW pendelte ebenfalls mit einem großen Wassertank auf beiden Seiten. Durch einen massiven Wasser- und Personaleinsatz konnten schließlich die sich ausbreitenden Flammen eingedämmt und gelöscht werden.

Nachlöscharbeiten bis zum frühen Samstagmorgen 

Doch an ein Einsatzende war hier lange nicht zu denken. Auf der Gesamtfläche von über 4 Hektar loderten immer noch und immer wieder kleine Flammen. Besonders dort, wo es Wurzeln und Baumstämme gab. Hier galt es nun, den gesamten Waldboden einmal umzugraben und zu löschen. In der steilen Lage war das eine große Herausforderung für alle Einsatzkräfte. Mit Einbruch der Dunkelheit wurden Lichtmasten im Wald aufgestellt. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in den frühen Samstagmorgen, 03.09.2022. Eine Brandwache wurde folglich aufgestellt. Um 7 Uhr rückten dann wieder die Feuerwehren zur Brandstelle aus, um weitere Glutnester abzulöschen. Gegen 10 Uhr war auch dieser Einsatz beendet.

Erfolgreiche Zusammenarbeit von drei Verbandsgemeinden 

Ein gemeinsames Arbeiten von Feuerwehren aus drei Verbandsgemeinden (VG Saarburg-Kell, VG Ruwer und VG Hermeskeil) konnten hiermit so einen noch schlimmeren Brand verhindern. Trotz aller Schwierigkeiten mitten im tiefsten Wald, gelang es en Kräften, die Flammen zu bekämpfen. Koordiniert wurde der Einsatz vom Einsatzleitwagen (ELW) auf der Hedderter Seite durch den Einsatzleiter Thorsten Petry. Als ein großes Problem stellte sich allerdings die Funkverbindung dar. Der „neue“ Digitalfunk, aber auch das Telefon- und Handynetz funktionierten sehr schlecht bis kaum.

Warum es zu dem großen Waldbrand gekommen war, ist derzeit unklar. Die Polizei hat hierzu die Ermittlungen aufgenommen.

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16 Feuerwehren im Einsatz 

Im Einsatz waren mehr als 150 Kräfte von FEZ, Führungsunterstützung und Wehrleitung VG Saarburg-Kell, der Wehrleiter VG Ruwer, die Feuerwehren aus Schillingen, Heddert, Kell am See, Mandern, Waldweiler, Reinsfeld, Lampaden, Zerf, Saarburg, Hinzenburg, Ollmuth, Pluwig-Gusterath, Schöndorf, Bonderath, Holzerath und Mertesdorf. Das THW Saarburg, das DRK OV Hochwald (Standort Zerf) und die Polizei Hermeskeil.

Eigene Recherche