Unglaubliche Verfolgung von Orscholz nach Serrig: Drei Polizeikräfte verletzt- Vermisstensuche nach Beifahrerin

Länderübergreifende Verfolgungsfahrt von Orscholz bis zur Staustufe Serrig. Dann kam es zu einem Unfall...
Symbolbild (c) Florian Blaes
Symbolbild (c) Florian Blaes

Auto ohne Kennzeichen unterwegs 

Am Samstag, 12.03.2022 wurde der Polizei Merzig durch Zeugen mitgeteilt, dass in der Ortslage Mettlach-Orscholz ein schwarzer Pkw Hyundai Coupe ohne amtliche Kennzeichen fahren würde. Um 15:21 Uhr wurde dieser Pkw durch eine Funkstreifenbesatzung der Polizei Merzig in Mettlach-Orscholz festgestellt.

Flucht über Wald- und Feldwege 

Das Auto wurde von einer männlichen Person in Richtung Perl- Oberleuken geführt, auf dem Beifahrersitz saß eine weibliche Person. Um das Fahrzeug einer Verkehrskontrolle zu unterziehen, versuchte die Streifenbesatzung den Pkw anzuhalten. Der Autofahrer ignorierte sämtliche Anhaltesignale und flüchtete über verschiedene Wald- und Feldwege zwischen Orscholz und Weiten über die Landesgrenze Rheinland-Pfalz in Richtung Taben-Rodt. Auf einem Waldweg kurz vor Taben-Rodt hielt der Pkw-Fahrer kurz an, ließ seine Beifahrerin aus dem Auto aussteigen und flüchtete unvermittelt weiter. Das  flüchtende Auto wurde weiter verfolgt.

Polizeisperre umfahren 

Durch eine zwischenzeitlich alarmierte Funkstreifenbesatzung der Polizei Saarburg wurde im Bereich Brunnenstraße in Taben-Rodt eine Straßensperre eingerichtet. Hierzu wurde der Funkstreifenwagen quer auf der Fahrbahn positioniert. Der flüchtende Pkw umfuhr jedoch die Sperrung über einen Grünstreifen und flüchtete über die K 128 in Richtung Staustufe Serrig. Die beiden Funkstreifenwagen setzten die Verfolgung fort. Kurz vor der Staustufe Serrig bog das Auto nach links auf den Saar-Radweg. Aus bislang nicht geklärten Gründen bremste der Flüchtende seinen Pkw plötzlich derart ab, sodass die beiden nachfolgenden Funkstreifenwagen auffuhren.

Drei Verletzte Polizeikräfte bei Unfall 

Der 45-jährige beschuldigte Autofahrer aus dem Kreis Trier-Saarburg konnte unmittelbar nach dem Verkehrsunfall gestellt und festgenommen werden. Infolge des Verkehrsunfalls wurden eine 27-jährige Beamtin der Polizei Saarburg, sowie eine 24 jährige Beamtin und ein 33 jähriger Beamter der Polizei Merzig leicht verletzt. Der Beschuldigte blieb unverletzt. Am Pkw des Beschuldigten sowie an beiden Funkstreifenwagen entstand ein hoher Sachschaden. Das Fluchtfahrzeug und der Funkstreifenwagen der Polizei Saarburg waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.

Festnahme und Strafanzeigen 

Der Beschuldigte ist nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis, zudem besteht der Verdacht des Fahrens unter Betäubungsmitteleinfluss. Weiterhin sind der Zulassungsstatus und die Eigentumsverhältnisse des Autos unklar und werden aktuell geprüft. Der Beschuldigte führte drei Einhandmesser am Körper und einen Teleskopschlagstock in einem Rucksack mit. Diese Gegenstände wurden sichergestellt.

Dem Beschuldigten wurde eine Blutproben entnommen. Ihn erwarten Strafanzeigen wegen Verbotene Kraftfahrzeugrennen, Gefährdung des Straßenverkehrs, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Verstoß Zulassungsvorschriften und Verstoß gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz.

Suche mit Polizeihubschrauber 

Nachdem der Beschuldigte nach Hause zurückgekehrt war, stellte er fest, dass seine Lebensgefährtin, welche er im Zuge der Verfolgungsfahrt im Wald zwischen Taben- Rodt und Weiten aussteigen gelassen hatte, nicht zuhause war. Er erstattete nun Vermisstenanzeige bei der Polizei Saarburg. In der Folge wurde eine Vermisstensuche im Bereich Taben- Rodt und angrenzendes Saarland unter Einbeziehung eines Polizeihubschraubers eingeleitet. Die Vermisste konnte durch eingesetzte Polizeikräfte im späteren Verlauf im Bereich ihrer Wohnanschrift wohlauf angetroffen werden.

Zeugen gesucht 

Die Polizei bittet Zeugen, insbesondere Personen, die durch die Verfolgungsfahrt gefährdet oder geschädigt wurden, sich mit der Polizei Saarburg (Tel. 06581/9155-0) in Verbindung zu setzen.

Pressemitteilung Polizei Saarburg