Besonderes Naturschauspiel in den Wäldern und Parks: Die Brunftschreie der Hirsche

Bei Herbststimmung im Wald beginnt für Rotwild die Paarungszeit. Mit ihren Brunftschreien wollen Hirsche dann ihre Rivalen beeindrucken. Sie imponieren damit aber auch vielen Menschen, die das Naturschauspiel gern möglichst nah erleben.
(c) Sebastian Schmitt/ newstr
(c) Sebastian Schmitt/ newstr

In diesen Tagen kann es laut werden im Wald. Bei der Hirschbrunft wollen sich die Tiere paaren. Möglichen Nebenbuhlern wird das mit imponierenden Rufen klargemacht. Robert Willeke, Förster und Leiter des Wildparks Neuhaus im Solling war im Gespräch mit dem dpa und erklärt, warum das Naturschauspiel viele Besucher anzieht.

Was genau passiert da gerade in den Wäldern?

Hirschbrunft ist die Paarungszeit beim Rotwild und findet in diesen Septemberwochen statt. In freier Wildbahn aber eben auch beim Rotwild in den Gehegen der Wildparks. Der Brunftschrei ist schon sehr laut. Das Röhren der Hirsche geht unter die Haut. Das ganze Szenario, das ist schon ein großes Naturschauspiel. Viele Menschen mögen das und wollen das genießen.

Und Sie ermöglichen das?

Ja. Im Wildpark lässt sich das besser beobachten. Das Wild draußen in freier Wildbahn ist wesentlich scheuer. Da lässt sich das allenfalls im Dunkeln hören. Aber dass ein Waldbesucher die Tiere einfach dabei beobachten kann, das ist äußerst selten. In Wildparks wie hier im Solling ist es wesentliche einfacher. Schon am späten Nachmittag bei bestem Licht. Bis in die späten Morgenstunden röhren die Hirsche und man kann sie gut dabei beobachten.

Welchen Zweck haben die Schreie?

Es gibt Konkurrenzdruck mehrerer Hirsche untereinander. Möglichst alle möchten sich mit einem weiblichen Wild paaren. Aus diesem Konkurrenzdruck heraus ist das Röhren als Imponiergeste gegenüber Rivalen oder Nebenbuhler zu verstehen.

Woher wissen Sie, wann genau die Rufe kommen?

Das sind Tiere, das funktioniert nicht auf Knopfdruck. Es entsteht aus besonderen Situationen. In der Regel orientiert es sich an dem Tagesablauf des weiblichen Wildes. Wenn das Weibchen auf die Wiese zur Nahrungsaufnahme zieht, dann folgen die Hirsche und es tritt der Brunftbetrieb ein.

Wie lang dauert die Brunftzeit?

Es geht nicht stur nach Kalender. In der Regel ist es die zweite Septemberhälfte bis in die erste Oktoberwoche rein. Dann wird es aber auch immer abhängiger vom Wetter.

Die zwei prächtigen Hirsche hat unserer Reporter vor Ort Sebastian Schmitt nach einem Unwettereinsatz in der vergangenen Woche bei Langenthal gemacht. 

Die Übersicht der Tierparks in unserer Region finden Sie hier: Übersicht der Öffnungen von Wild- und Tierparks in der Region Trier

 

dpa