3-Euro-Rettertüte von Lidl kommt bei Kunden gut an – meistens

Seit kurzer Zeit verkauft Lidl in allen Filialen die sogenannte "Rettertüte". Kund:innen kriegen für wenig Geld eine bis zu fünf Kilogramm schwere Tüte mit Obst und Gemüse, das nicht perfekt ist, aber viel zu Schade für den Müll wäre. Das Konzept kommt zwar gut an, aber nicht alle sind zufrieden:
Foto: Lidl
Foto: Lidl

Mit dem Konzept der „Rettertüte“ geht Lidl einen weiteren Schritt gegen Lebensmittelverschwendung. Oft wird weniger schönes Obst und Gemüse im Regal liegengelassen, obwohl es noch für den Verzehr geeignet ist.

Obst und Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern

Seit Anfang August gibt Lidl diesem Obst und Gemüse eine zweite Chance: für drei Euro können Kundinnen und Kunden eine Rettertüte kaufen, die bis zu fünf Kilogramm wiegen soll. Enthalten sind verschiedene Obst- und Gemüsesorten, die beispielsweise eine beschädigte Verpackung haben, äußerlich nicht perfekt sind oder nur einzelne Produkte aussortiert werden müssen. (Mehr dazu: Lidl gibt Obst und Gemüse eine zweite Chance – mit „Rettertüte“ für 3 Euro)

Durch die Rettertüte entfällt zwar die bisher gültige Reduzierung um 50 Prozent bei einzelnen Obst- und Gemüseartikeln, die in das bisherige „Ich bin noch gut“-Regal gelegt wurden. In anderen Sortimentsbereichen werden Artikel mit kurzer Haltbarkeit aber weiterhin wie gewohnt um 50 Prozent reduziert.

Kund:innen sind sich einig: Rettertüte ist eine gute Idee

Auf der Facebookseite erhält Lidl viel Lob für die Rettertüten. Vielen Kundinnen und Kunden sind sehr zufrieden, für so „wenig Geld“ noch so viel Obst und Gemüse kaufen zu können – und damit einen Beitrag gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zu leisten. Eine Kundin hat ausführlich kommentiert, dass sie „generell sehr zufrieden“ war. Sie habe lediglich eine Aubergine und Zuchhini entsorgen müssen, weil diese sehr matschig waren. Dafür hatte sie wiederum so vielen Bananen in ihrer „prall gefüllten Tüte“, dass sie ihre Nachbarn und Mutter versorgen konnte. Sie schreibt: „so viele Bananen hätte ich alleine nicht essen können „. Auch anderen Kund:innen ging es ähnlich. Wenige Artikel mussten entsorgt werden, was bei einem Preis von drei Euro pro Tüte aber kaum für Aufregung sorgt.

Eine andere Kundin zählt auf, was in ihrer 3-Euro-Tüte enthalten und wie begeistert sie darüber war. Neben einem Strauch Blattpetersilie hatte sie Schnittlauch, Basilikum, zwei Gurken, ein Netz mit zwei großen Avocados, ein Körbchen Pfirsiche (eine Frucht war schimmlig) sowie vier Bananen und ein Schälchen Brombeeren, von denen sie nur drei entsorgen musste. „Fand ich wirklich lohnenswert und werde mir sie noch mal kaufen!“, so ihr Fazit.

Lidl gibt Obst und Gemüse eine zweite Chance. Foto: LIDL

Aber: Gut gefüllte Rettertüten ein Glücksgriff?

Nicht alle konnten sich in ihrer Filiale über die Rettertüten freuen. In einer Tüte waren nur noch „3 Lauchzwiebeln und 2 Bananen“ drin, schreibt eine Userin auf Lidl-Facebookseite. „Entweder ist das mega unverschämt oder andere haben da was raus genommen und mit in ihre Tüte gepackt. Hab ich natürlich nicht gekauft. Dabei hatte ich mich so sehr darauf gefreut.“ Wieso derartig leere Tüten übrig bleiben, ist ungewiss. Lidl selbst hat kommentiert, dass nur vermutet werden kann, wieso diese so mager gepackt war. Schreibt aber auch: „Wir sind natürlich auch auf die Mithilfe unserer Kunden angewiesen. Wir möchten dein Feedback daher gerne an die zuständigen Kollegen weiterleiten. Bitte teile uns dazu in einer privaten Nachricht die genaue Filiale mit.“

Gute Idee, aber teilweise schlecht ausgeführt

Auch kommt es vor, dass beinahe der gesamte Inhalt in den Müll wandern musste. Eine Kundin beschreibt, wie schimmlig und matschig ihr Obst und Gemüse war. Lediglich drei Äpfel waren genießbar, „der Rest war für den Abfall“. Sie geht einen Schritt weiter: der Inhalt war „so gammlig, dass nichtmal von den Tafeln abgenommen würde“. Das seine keine „kleinen Schönheitsfehler“. Die Idee sei zwar gut, „aber so bitte nicht“. Hier hat Lidl sich ebenfalls eingeschaltet und möchte die betreffende Filiale kontaktieren.

Lidl wirbt damit, dass bis zu fünf Kilogramm enthalten sein können. Daher kann es durchaus sein, dass Tüten – je nach Inhalt – unterschiedlich schwer sind. Wieso einige Filialen scheinbar keine Tüten anbieten, wird auch erklärt: Die Rettertüten werden „nach Bedarf und Verfügbarkeit von Obst und Gemüse mit leichten Schönheitsfehlern durch die Kollegen in den Filialen gepackt.“

Inspiration mit dem Retterfilter:

Wer mit dem Inhalt seiner Tüte überfordert ist oder neue Ideen und Rezepte für die Küche möchte, kann den „Retterfilter“ von Lidl nutzen. Dort werden die enthaltenen Artikel eingegeben und Rezepte vorgeschlagen. Beispielsweise werden für Sellerie bis zu 208 Vorschläge gemacht.

 

Facebook Kommentare bei Lidl, Eigener Bericht