Ansturm auf Tankstellen in Frankreich: Kein Sprit mehr in Grenznähe zu Deutschland und Luxemburg

Wer aktuell tanken möchte, bekommt in Frankreich den günstigsten Sprit im Vergleich zu Deutschland und Luxemburg. Der große Tanktourismus in Luxemburg ist derzeit vorbei. Aber in Frankreich steht man oftmals vor leeren Tankstellen:
Autofahrer stehen vor einer Esso-Tankstelle Schlange, um zu tanken. dpa-Bildfunk
Autofahrer stehen vor einer Esso-Tankstelle Schlange, um zu tanken. dpa-Bildfunk

Der große Tanktourismus in Frankreich 

Der große Tanktourismus in Luxemburg: Tausende Menschen aus Deutschland und Frankreich stürmen die Tankstellen im Großherzogtum, um hier am preiswertesten zu tanken. So war es einmal vor einigen Jahren. Aber das ist längst vorbei. Teilweise war das Tanken mit dem Tankrabatt in Deutschland wesentlich günstiger und die Fahrt hat sich lediglich gelohnt, wenn man auch Kaffee und Zigaretten in Luxemburg kaufen wollte. Mittlerweile ist auch der Rabatt in Deutschland längst verklungen.

Doch es gibt noch ein Land, das einen solchen Tankrabatt bis Ende Dezember 2022 hat: Frankreich. Hier heißt es aktuell: Die Menschen aus Luxemburg und Deutschland stürmen die Tankstellen in Frankreich.

Tankstellenpreise im Vergleich 

Wir blicken am Mittwochmorgen, 12.10.2022, (07:30 Uhr) auf die aktuellen Tankstellenpreise:

Frankreich

Creuzwald, Esso express 

  • Diesel 1,97 Euro
  • Super E10 1,63 Euro
  • Super 1,71 Euro

Luxemburg 

Mertert, Esso 

  • Diesel 2,08 Euro
  • Super E10 1,72 Euro
  • Super Plus 1,98 Euro

Deutschland 

Hermeskeil, Esso 

  • Diesel 2,16 Euro
  • Super E10 2,03 Euro
  • Super Plus 2,21 Euro

Im Vergleich sind die Preise in Frankreich deutlich günstiger. Beim Diesel macht es zu Luxemburg einen Preisunterschied von 0,11 Euro aus, beim Super E10 ein Unterschied von 0,09 Euro. Größer ist er Preisvergleich schon zu Deutschland. Hier liegt er im Diesel bei 0,19 Euro und beim Super E10 bei 0,40 Euro.

Das Problem: Leere Tankstellen 

Doch derzeit gibt es in Frankreich ein großes Problem: Viele Tankstellen und das vor allem im Grenzbereich zu Deutschland und Luxemburg sind leer. Die Menschen von auswärts stürmen wahrlich die Zapfsäulen, auch mit Kanister und füllen ihre Fahrzeuge. Doch aktuell gibt es auch einen großen Streik der Raffinerien in Frankreich. Dieser hält bereits seit mehreren Tagen an und derzeit ist auch kein Ende abzusehen. Hier wird für mehr Lohn und besserer Ausgleich gestreikt.

Menschen aus Frankreich in Grenznähe finden kein Sprit mehr 

Zwar werden die Tankstellen noch mit den großen Tankwagen angefahren, aber sie bekommen teilweise nur noch die Hälfte an Kraftstoffen. Die Folge bei der derzeitigen Flut an „ausländischen“ Autofahrerinnen und -fahrern, ist der Leerstand der Tankstellen. Das stellt auch ein Problem für die Menschen in Frankreich dar.

In einem Bericht des SR beschreibt ein Bewohner einer Grenzgemeinde zu Deutschland, dass er schon einmal nicht zur Arbeit gekommen ist, weil am Abend nach seinem Dienst alle Tankstellen leer waren und er kein Sprit mehr bekommen hat. So kommen nun auch die Einheimischen und tanken ihre Autos voll und nehmen als Reserve Kanister mit, nur um nicht stehen zu bleiben. Im gleichen Bericht des SR beschreibt ein anderer Bewohner eines Grenzortes, dass er bis zu 50 Kilometer weit ins Landesinnere gefahren ist, um endlich wieder Sprit zu bekommen, wiederum ein dritter fuhr in das deutlich teurere Nachbarland Deutschland, um zu tanken. 

Entspannung ist nicht zu erwarten

Eine Entspannung dieser Situationen ist derzeit in Frankreich, zumindest was den Streik und die leeren Tankstellen angeht, nicht zuwarten. Weiterhin niedrig bleiben allerdings die Preise, denn Frankreich hat noch bis Ende Dezember den Tankrabatt verlängert. So wird es vor allem am Wochenende zu langen Wartezeiten an den Tankstellen in Frankreich kommen oder sie werden erst gar kein Sprit mehr bekommen.

Eigene Recherche