Daten zum Gasverbrauch: Bundesnetzagentur wappnet sich für Krisenfall
Mit einer großen Untersuchung wappnet sich die Bundesnetzagentur auf den Fall, dass Gaslieferungen aus Russland eingestellt werden. Grundlage dafür ist der Gas-Notfallplan. Die Daten fließen in die neue Sicherheitsplattform Gas, die zum 01. Oktober 2022 final in Betrieb genommen werden soll.
Vorbereitung auf Krisenfall
Ziel ist es, der Bundesnetzagentur aktuelle Daten für den Fall einer deutlich verschlechterten Gasversorgungslage in Deutschland oder EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung zu stellen. In einem solchen Fall ist es die Aufgabe der Bundesnetzagentur, den Gasverbrauch zu regeln.
„Wir bereiten uns intensiv auf eine Lage vor, in der die Bundesnetzagentur Lieferreduzierungen von großen Gasverbrauchern verfügen muss. Gleichzeitig tun wir alles, damit diese Situation nicht eintritt“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.
Folgen für Betriebe einschätzen
Bis 28. April werden Gasnetzbetreiber abgefragt, danach folgen im Mai die großen deutschen Gasverbraucher. Die Ergebnisse sollen der Bundesnetzagentur ermöglichen, die Folgen von Maßnahmen für die betroffenen Letztverbraucher und für die Gesellschaft bestmöglich einschätzen zu können.
Sicherheitsplattform Gas
Die Sicherheitsplattform wird gemeinsam vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, der Bundesnetzagentur und Trading Hub Europe entwickelt. Auf dieser Plattform müssen sich zukünftig alle großen Gasverbraucher mit einer Anschlusskapazität von mindestens 10 MWh/h, Gasnetzbetreiber sowie alle Bilanzkreisverantwortlichen, wie zum Beispiel Gasversorger oder Gashändler registrieren. Der Schwellenwert von 10 MWh/h erfasst einen Großteil der Verbraucher und ermöglicht ein effizientes Management im Krisenfall.
Pressemitteilung Bundesnetzagentur (21.04.2022)