Saarburg/ Tawern/ Trier. Es war der Hingucker in Saarburg am späten Abend bis tief in die Nacht. Die Sesselbahn über den Dächern von Saarburg leuchtete am Abend von 22 Uhr bis 1 Uhr am Dienstagmorgen in einer roten illuminierten Farbe. Doch nicht nur in Saarburg war Rot die beherrschende Farbe der Nacht. Auch der römische Tempel in Tawern, die Marienkapelle in Oberemmel und zahlreiche Bauwerke in Trier erstrahlten rot. Doch nicht nur öffentliche Einrichtungen wurden angestrahlt, auch private Wohnhäuser und Firmen aus der Veranstaltungsbranche.
In Saarburg war Sascha Kaudy von Kaudio Eventtechnik verantwortlich für die illuminierte Bestrahlung der Sesselbahn. „In stundenlanger Arbeit haben wir im Vorfeld die LED´s in die Sessel und den Stützen angebracht. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen“ freut sich Sascha Kaudy. Um 21:30 Uhr wurden die Lichter angemacht und es kamen die ersten Zuschauer. Doch das am Ende mehrere hundert Schaulustige zur Sesselbahn kommen, überrascht auch den Eventtechniker. „Wir sind überwältigt von den Besuchermassen. Immer wieder gibt es laute Rufe des Dankes und es wird geklatscht, das zeigt uns, dass wir alles richtig gemacht haben und es die Menschen bewegt“ ist Kaudy begeistert.
Auch Nicole und Stefan aus Bremen sind derzeit in Saarburg im Urlaub und haben von ihrer Unterkunft aus, das rote Licht gesehen und sind losgefahren. „Wir wussten haben von dieser Aktion nichts mitbekommen und sind umso erstaunter was wir hier noch heute Nacht erleben dürfen“ freut sich das Ehepaar aus dem Norden. Auf die Erklärung der Hintergründe sind sie auch der Meinung, dass sich die Politiker in dieser Richtung schon bewegen müssten.
Sascha Kaudy sagt ganz klar. „Bis jetzt dürfen Großveranstaltungen bis Ende Oktober nicht stattfinden. Geht das noch so weiter und es wird in diesem Jahr nichts mehr werden, ist das der Untergang für viele meiner Kollegen und auch für uns wäre das katastrophal.“ Andreas Steier, Bundestagsabgeordneter der CDU aus Pellingen zählt zu den begeisterten Zuschauern in Saarburg. „Es ist wichtig, dass die Veranstaltungswirtschaft auf ihre durch die Corona- Maßnahmen besonders betroffene Situation auf sich aufmerksam macht. Ich verspreche unserer Region an dem Thema dran zu bleiben“ so Steier.
Ortswechsel, wir fahren nach Tawern in den Wald. Dort steht der römische Tempelbezik Tawern. Auch er ist in dieser Nacht rot beleuchtet. Thomas Koltes ist mit einigen Menschen aus dem Ort zusammengekommen. Er hat die Strahler zuvor an den Bauwerken angebracht. „Ich finde es eine wichtige Sache, dass die Eventtechniker und alle anderen in dieser Branche auf sich aufmerksam machen und dass es in Berlin nicht ungesehen bleibt“ ist Koltes der Meinung. Auch zum Tempel kommen immer wieder einige Interessierte und schauen sich das rote Bauwerk der Nacht an.
Das gleiche Bild in Trier. Rund um das Rathaus sind um kurz vor Mitternacht mehr Menschen unterwegs als üblich um diese Uhrzeit. Grund ist auch hier, die rote Farbe an der Fassade des Gebäudes. Mehrere große Strahler leuchten das Rathaus an. Ein Hingucker schon von weitem. In der Mitte leuchtet in weiß der Hashtag #nightoflight2020. Bianca und Tobias aus Trier sind extra wegen der Aktion ans Rathaus gekommen. „Es sieht richtig toll aus und gibt schon was her. Uns freut es, dass so viele andere Menschen hierher schauen kommen. Das zeigt den Veranstaltern ja, dass sie nicht alleine gelassen werden.“ Hierbei denken die beiden auch an die kleinen des Eventgeschäftes die unter anderem auf private Feiern auftreten. Auch das fällt ja derzeit komplett aus.
So hat die „Nacht des Lichtes“ in der Region Trier und in ganz Deutschland ein deutliches Zeichen gesetzt, dass die Eventbranche Rot sieht. Jetzt muss es nur noch gesehen und verstanden werden.
(Blaes)