Konz. Am Mittwochabend gegen 23 Uhr ging bei der Leitstelle der Polizei der Notruf über einen Beziehungsstreit in der Karthäuserstraße in Konz ein. Umgehend rückte die Polizei zu einem Mehrfamilienhaus aus. Zeitgleich mit der Polizei kam auch das DRK mit einem Rettungswagen an dem Haus in der Karthäuserstraße an. Vor Ort drang aus dem besagten Haus im Dachbereich starker und dunkler Rauch auf. Sogleich wurde die Feuerwehr in einem Großaufgebot alarmiert.
Als die ersten Kräfte der Polizei am Brandort ankamen, stieg bereits starker schwarzer Rauch in den Nachthimmel auf. Noch bevor die Feuerwehr an der Einsatzstelle antraf, rettete die Polizei die, zum Teil schlafenden Bewohner des Mehrfamilienhauses. Hierbei zogen sich vier Polizeibeamte leichte Rauchgasverletzungen zu. Zwei weitere Bewohner des Hauses wurde ebenfalls verletzt.
Nach Angeben von Uwe Konz, Polizeisprecher in Trier wurde am Tatort ein 42- jähriger Mann aus Konz, der nicht dem brennenden Haus wohnte, festgenommen. Am Freitagmorgen wurde er dem Haftrichter vorgeführt. „Wir gehen bis jetzt davon aus, dass es sich wohl im einen Familienstreit handeln muss“, so Uwe Konz.
Ein unmittelbarer Nachbar Aslam Al Nassar erzählt im Gespräch, dass es in dem Wohnhaus zunächst laut geworden wäre und dann viele Polizeikräfte mit Blaulicht vorgefahren sind. „Dann haben wir auf einmal gesehen, dass in dem Haus Flammen sind und Qualm aufsteigt“ erzählt er. Schließlich wurde ein Mann in Handschellen abgeführt und dann sei die Feuerwehr schon gekommen.
Währenddessen begannen unter schwerem Atemschutz die Löscharbeiten. Hierbei drangen mehrere Atemschutzträger in das Haus ein, um im Innenangriff das Feuer zu löschen. Die Drehleiter wurde in Stellung gebracht. Nachdem die Fenster eingeschlagen worden sind, wurde auch von außen das Feuer gelöscht. Die Bauweise des Gebäudes bereiteten den Einsatzkräften vor Ort einige Probleme. Das Feuer brach vermutlich im ersten Obergeschoss aus und breitete sich in Sekundenschnelle auf das Dachgeschoss aus. Laut Feuerwehrsprecher Boris Krebs standen die beiden Etagen in Vollbrand. Starker, dichter Rauch zog aus allen Fenstern des Hauses auf. Im Verlauf wurden zahlreiche Feuerwehren zur Unterstützung nachalarmiert. Während der gesamten Löschabreiten kamen über 45 Atemschutzträger zum Einsatz. Die angrenzenden Wohnhäuser konnten durch die Feuerwehr geschützt werden. Hier entstand kein Schaden. Die Bewohner mussten jedoch vorsorglich ihre Wohungen während der Löschabreiten verlassen. „Nachdem das Feuer gelöscht war, mussten wir jedoch erst einmal das Haus verlassen, denn es drohte einzustürzen“ erklärt Boris Krebs. Hintergrund ist die Bauweise des Gebäudes. Die Zwischenwände wurden mit Lehm verbaut. „Das viele Löschwasser ist die Wände eingezogen und drückt nun mit enormem Gewicht dagegen“, so der Pressesprecher der Feuerwehr weiter.
Das Technische Hilfswerk mit Spezialisten wurde zur Einsatzstelle alarmiert. Nach einer Begutachtung wurden Stützen in dem Haus eingebaut, erst dann konnten die Feuerwehrkräfte mit Hilfe des THW das Gebäude leerräumen. Haushaltsgegenstände wurden ins Freie verbracht, um weitere Glutnester auch ablöschen zu können. Das Feuer hat alles zerstört, das Mehrfamilienhaus ist derzeit nicht mehr bewohnbar und einsturzgefährdet. Ein Feuerwehrmann erlitt während des Einsatzes leichte Verletzungen. Gegen 7 Uhr am Donnerstagmorgen war der Einsatz beendet.
Der Schaden liegt derzeit, laut Polizei, bei 350. 000 Euro. Während der Löscharbeiten war die Karthäuserstraße für den Verkehr voll gesperrt.
Im Einsatz waren etwa 100 Kräfte der FEZ, Wehrleitung und Führungsstaffel VG Konz. Die Feuerwehren aus Konz, Könen, Wasserliesch, Niedermennig, Tawern, Nittel und Saarburg. Zudem das DRK Konz, das DRK OV Konz, das THW Saarburg und die Polizei Saarburg und Trier.
(Blaes)