Urteil im Mordprozess um die beiden Polizeikräfte im November erwartet

Der Mordprozess um tödliche Schüsse auf zwei Polizisten Ende Januar bei Kusel in der Pfalz biegt auf die Zielgerade ein. Ende November könnte ein Urteil fallen.
Der Hauptangeklagte (r) sitzt neben seinem Anwalt Leonhard Kaiser im Verhandlungssaal des Landgerichts Kaiserslautern. dpa-Bildfunk
Der Hauptangeklagte (r) sitzt neben seinem Anwalt Leonhard Kaiser im Verhandlungssaal des Landgerichts Kaiserslautern. dpa-Bildfunk

Urteilverkündung am 20. November möglich 

Der Mordprozess um tödliche Schüsse auf zwei Polizisten Ende Januar bei Kusel in der Pfalz biegt auf die Zielgerade ein.

Beim nächsten Termin am 7. November vor dem Landgericht Kaiserslautern sollen die beiden psychiatrischen Gutachten über die Angeklagten gehört werden, wie der Vorsitzende Richter Raphael Mall am Mittwoch ankündigte. Am 22. November stünden nach derzeitiger Planung die Plädoyers auf dem Programm. Am 30. November solle dann das Urteil verkündet werden, sagte Mall.

Prozessbeginn war im Juni 

Seit Ende Juni steht als Hauptangeklagter ein 39-Jähriger vor dem Gericht: Er soll bei einer nächtlichen Fahrzeugkontrolle eine Polizeianwärterin (24) und einen Polizeikommissar (29) mit Gewehrschüssen in den Kopf ermordet haben, um Jagdwilderei zu verdecken. Die Gewalttat sorgte bundesweit für Entsetzen.

Ein Komplize (33) ist wegen versuchter Strafvereitelung angeklagt. Er soll geholfen haben, Spuren zu verwischen. Beide Männer waren kurz nach der Tat im nahe gelegenen Saarland festgenommen worden.

Mithäftling erzählt von Gesprächen

Bei der Verhandlung am Mittwoch berichtete ein Mithäftling aus der Justizvollzugsanstalt von den Schilderungen des Hauptangeklagten zur Tatnacht. Er habe ihm im Konjunktiv unter dem Motto „So hätte es sein können“ erzählt, dass er beide Polizisten getötet habe. „Ich habe ihm erzählt, was er hören wollte“, sagte der angeklagte 39-Jährige danach.

Im Prozess hatte er stets gesagt, er habe den Polizisten aus einer Notwehrsituation erschossen, die Polizistin aber nicht. Die Beamtin sei von dem Nebenangeklagten getötet worden. Der 33-Jährige hat dies stets bestritten und den 39-Jährigen für den Tod beider Polizisten verantwortlich gemacht.

dpa