Wespenplage im Sommer 2022: Töten ist trotzdem keine Option

Derzeit summt es um einen herum, egal wo man sich aufhält - ob im Garten, in der Stadt oder im Schwimmbad. Die Wespen sind in diesem Jahr scheinbar noch penetranter als sonst, trotzdem ist das Töten der nützlichen Insekten keine Option und kann sehr teuer werden.
Beinahe jedes Getränk und Essen muss im Sommer mit den Wespen geteilt werden. Symbolbild: Pixabay/ ProsaClouds
Beinahe jedes Getränk und Essen muss im Sommer mit den Wespen geteilt werden. Symbolbild: Pixabay/ ProsaClouds

Ungebetene Gäste bei jedem Anlass: die Wespen

So nützlich Wespen auch sind, in diesem Jahr scheinen sie besonders lästig zu sein. Der milde und trockene Frühling sorgt dieses Jahr für besonders viele Wespen. Bis Ende Juli benötigen die Wespen nur Eiweiß zur Aufzucht ihrer Larven. Jetzt fliegen die Tiere aus, um sich selbst zu versorgen und das Nest zu verteidigen, erklärt der bayerische Naturschutzverband LBV und gibt einen Tipp, der wirklich helfen soll, die Tiere dauerhaft fernzuhalten, denn viele vermeintlich hilfreiche Tricks sind nutzlos.

Beispielhaft nennt der Verband die Kupfermünze auf dem Tisch. Auch das Anpusten ist keine Lösung: das Kohlendioxid in der Atemluft ist ein Alarmsignal für die Tiere und versetzt sie in Angriffsstimmung. Eine wirksame Methode sei, das Insekt mit zerstäubtem Wasser zu besprühen. Die Wespe denkt, es fängt an zu regnen und flüchtet zurück in ihr Nest, erklärt Tanja Richter vom Verband.

Wespen verletzen oder töten: das kann teuer werden

So lästig die gelb-schwarzen Tiere auch sind: Töten ist keine Option. Wespen stehen unter Naturschutz, sie sind „ein wesentlicher Teil der Artenvielfalt in Deutschland.“ Das Fangen, Verletzen oder Töten von Wespen ohne vernünftigen Grund wird in Deutschland mit einem Bußgeld geahndet – und das kann teuer werden. Bis zu 5.000 Euro Strafe winken in Rheinland-Pfalz, wenn die nützlichen Insekten scheinbar grundlos verletzt oder getötet werden. Das gilt ebenso für ihre Fortpflanzungs- oder Ruhestätte. Im Saarland sind die Strafen noch höher: laut Bußgeldkatalog winken hier bis zu 10.000 Euro Strafe.

Hinweis: Dieselben Strafen gelten ebenso für Hummeln, Bienen und Hornissen. Bei Hornissen allerdings kann sogar ein Strafverfahren folgen, denn: Gemäß Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) zählt die Hornisse zu den besonders geschützten Arten. Demnach kann das vorsätzliche oder fahrlässige Anlocken, Fangen oder Töten einer Hornissenkönigin bzw. eines Hornissenvolkes ein Strafverfahren zur Folge haben. Das Strafmaß kann sogar bis zu einer Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder einer Geldstrafe reichen.

Richtiges Verhalten, um die Tiere zu vermeiden:

Um gar nicht erst so viele Wespen anzulocken, sollten Lebensmittel und Getränke im Freien abgedeckt werden und Reste nach dem Grillabend schnell weggeräumt werden. Auch sei es besonders wichtig, Kinder mit Strohhalm trinken zu lassen und ihnen nach dem Essen das Gesicht und die Hände abzuwischen, um die Wespen nicht anzulocken, so die Insektenexpertin. Wespen können zudem von Gerüchen wie duftendem Parfüm, Cremes und Holzmöbelpolitur angezogen werden. Aber auch bunt geblümte Kleidung hat für sie ihren Reiz. Weiterhin sollte man immer den Mülleimer und Kompost abgedeckt halten.

 

Bußgeldkatalog 2022, Presseinformation vom bayerischen Naturschutzverband LBV (03.08.2022)