Feuerwehren bekämpfen riesigen Flächen- und Waldbrand auf dem Truppenübungsplatz Baumholder

Am Dienstagmittag, 09.08.2022, gegen 11 :30 Uhr kam es auf dem Truppenübungsplatz Baumholder zu einem Großeinsatz der Feuerwehr.
(c) Florian Blaes
(c) Florian Blaes

Flugzeug entdeckt Brand 

Ein Passagierflugzeug, welches auf dem Flughafen Hahn gestartet ist, bemerkte auf dem Areal des Übungsplatzes eine große Rauchsäule und informierte die Flugsicherung. Diese wiederum alarmierte die entsprechende Leitstelle in Bad-Kreuznach. Sofort wurde Großalarm für die Bundeswehr Feuerwehr Baumholder und die Feuerwehr der US-Army ausgelöst.

Flammen breiten sich rasant schnell aus 

Inmitten dieses riesigen Areals kam es zu einem großen Vegetationsbrand. Durch den starken Wind breiteten sich die Flammen in einer rasanten Geschwindigkeit aus. Von Baumholder aus gesehen, zogen die Flammen links in Richtung Idar-Oberstein und rechts in Richtung Kusel. Da die eingesetzten Kräfte schnell an ihre Grenzen kamen, erfolgte auch ein Großalarm für viele zivile Feuerwehren des Landkreises Birkenfeld.

Drohne hilft bei Lageerkundung 

Zur weiteren Lageerkundung wurde die Drohneneinheit des Landkreises Birkenfeld, als auch der zuständige Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises unter Führung des zuständigen Brand- und Katastrophenschutzinspekteur – welcher zugleich als Verbindungsperson für etwaige weitere Kräfteanforderungen fungierte – angefordert und eingesetzt. So gewannen die Einsatzkräfte ein umfassendes Lagebild des Schadensereignisses und konnten somit  zielgerichtet in die Bekämpfung – unter Beteiligung der Feuerwehr der US-Streitkräfte und der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Baumholder und der Gemeinde Hoppstädten – übergehen. Um 16:44 Uhr meldete der Leiter Bundeswehr Feuer unter Kontrolle.

200 Hektar verbrennen 

Nach Informationen der Feuerwehr verbrannten etwa eine Fläche von 200 Hektar. Erst am Abend konnten die Feuerwehren den Brand unter Kontrolle bringen. Immer wieder konnte man aus naher Entfernung Knallgeräusche wahrnehmen. Hierzu sagte ein Bundeswehrsprecher, dass es sich hierbei um mögliche Munitionen aus längerer Zeit handeln könnte. Ein Depot gibt es allerdings dort nicht.

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Panzer im Einsatz 

Man konnte ebenfalls beobachten, dass mit Panzern Schneisen gezogen wurden. Die Feuerwehren haben dann mit dem Löschwasser die Flammen von außen bekämpft. Wegen der enormen Rauchentwicklung und des Brandgeruchs wurden Anwohner aufgefordert, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Rauchsäule zog in Richtung Birkenfeld-Nonnweiler und war auch auf der A 62 stark zu erkennen. Das wiederum löste zahlreiche (Fehl)Einsätze aus, da es unzählige Notrufe über mögliche Flächenbrände gab.

Zweiter kleinerer Brand 

Bei einem Paralleleinsatz – ein Grasbrand von etwa einem Hektar im Nordbereich des Truppenübungsplatzes – kamen nach der Alarmierung um 14:35 Uhr Kräfte der Bundeswehrfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehren der VG Herrstein-Rhaunen (6 Fahrzeuge und 25 Einsatzkräfte) zum Einsatz. Dieser wurde um 17:52 Uhr – nachdem das Feuer um 17:36 Uhr unter Kontrolle war – nach Nachlöscharbeiten beendet.

Zahlreiche Einsätze aufgrund Rauchsäule 

Den größten Einsatz wegen der Rauchwolke gab es im Landkreis St. Wendel. Zahlreiche Anrufe von besorgten Bürgerinnen und Bürgern gingen am Nachmittag bei den integrierten Leitstellen in Saarbrücken und Bad Kreuznach ein, da rund um Nohfelden und Neubrücke eine starke Geruchsbelästigung durch Brandrauch sowie ein Ascheregen wahrgenommen wurden.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Nohfelden und Birkenfeld erkundeten gemeinsam mit Mitarbeitern der Unteren Katastrophenschutzbehörde des Landkreises St. Wendel die umliegenden Waldgebiete. Hierbei kamen auch zwei Drohnen zum Einsatz, mit denen sie sich einen schnellen Überblick aus der Luft verschafften. Nach etwa einer Stunde konnten sie schließlich Entwarnung geben. Es wurde kein Schadensfeuer ausfindig gemacht, die Ursache aber gefunden. Es kam vom Großbrand auf dem  Truppenübungsplatzes in Baumholder. Der dabei entstandene Brandrauch wurde witterungsbedingt zusammen mit Aschepartikeln viele Kilometer weit getragen und ging in der Region um Nohfelden zu Boden.

Viele Feuerwehren im Einsatz 

Im Großeinsatz auf dem Truppenübungsplatz waren die Feuerwehren aus Baumholder, Bundeswehr Feuerwehr Baumholder und Idar-Oberstein, Feuerwehr der US-Army, Fischbach, Herrstein und Oberreidenbach.

Brandursache 

Über die Brandursache gibt es derzeit keine Informationen. Die Bundeswehr vermutet, dass die große Trockenheit den Brand auslöste. Schießübungen fanden an diesem Tag und den Tagen zuvor nicht statt. Das gesamte Areal ist etwa 11.800 Hektar groß. 

Info: Bilder vom eigentlichen Brandgeschehen gibt es nicht, da das Betreten des Truppenübungsplatzes verboten ist und die Gefahr zudem zu groß war. Daher nur aus der Entfernung! 

Eigene Recherche