Mord an Arzt aus Gerolstein: Drei Festnahmen – darunter Frau und Sohn
Inhaltsverzeichnis
Mutmaßliche Mörder aus engem Umfeld
Im Fall des getöteten Arztes Steffen Braun (53) gingen die Ermittler schon früh von einer Beziehungstat aus. Am 6. September wurden drei Personen festgenommen, teilt der Leitende Oberstaatsanwalt Fritzen mit. Es handelt sich um die 35-jährige Lebensgefährtin des Opfers, deren zur mutmaßlichen Tatzeit 16-jährigen Sohn und einen ebenfalls 16 Jahre alten Freund der Familie.
Vermisster Arzt aus Gerolstein wurde getötet
Seit dem 03. Januar 2023 galt der 53-jährige Steffen Braun als vermisst. Der Mann wurde an diesem Tag von seinem Arbeitgeber als vermisst gemeldet, da er nicht zur Arbeit erschienen war. Dies sei ungewöhnlich für den 53-Jährigen. Zuletzt wurde Braun (53) am 30. Dezember 2022 in den Mittagsstunden an seiner Arbeitsstelle im Krankenhaus Maria Hilf GmbH in Daun lebend gesehen.
Kurz darauf wurde sein Fahrzeug auf einem Forstweg in einem Waldgebiet bei Greimerath im Landkreis Bernkastel-Wittlich gefunden. Es sei vollständig ausgebrannt und zuvor mittels Brandbeschleuniger in Brand gesetzt worden.
Leiche im Wald gefunden
Die Leiche war sechs Kilometer entfernt vom Wohnort des Getöteten gefunden worden. Ein Spaziergänger stieß am späten Dienstagnachmittag, 13.06.2023, in einem Waldgebiet bei Rockeskyll (Landkreis Vulkaneifel) einen Teil eines menschlichen Leichnams und informierte die Polizei. Unmittelbar danach wurde das angrenzende Waldstück durchsucht und der gesamte Körper gefunden. Die anschließend vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Mainz durchgeführte Obduktion bestätigte, dass der 53-jährige Arzt Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war.
Opfer gemeinsam getötet und Leiche versteckt
Die Staatsanwaltschaft Trier wirft den drei Personen vor, Steffen Braun im Zeitraum zwischen dem 30. und 31.12.2022 aufgrund eines gemeinschaftlichen Tatentschlusses vorsätzlich getötet und die Leiche versteckt zu haben. Ihnen wird auch zur Last gelegt, das Auto des Opfers im Wald versteckt und angezündet zu haben
Die Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Trier hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier gegen die Beschuldigten Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des gemeinschaftlichen Totschlags und der Brandstiftung erlassen. Die Beschuldigten sind am 06. September aufgrund des Haftbefehls festgenommen worden. Sie sind im Laufe des Donnerstag (7.09.2023) der Ermittlungsrichterin zur Verkündung des Haftbefehls vorgeführt worden. Diese hat den Vollzug des Haftbefehls angeordnet.
Viele Fragen sind noch offen
Die Ermittlungen zu Tathergang, Hintergründen und Motiven der Tat dauern an. Hierzu können – ebenso wie zu den Indizien, die nach Auffassung der Staatsanwaltschaft dringenden Tatverdacht begründen – zurzeit keine Auskünfte erteilt werden, da dies die weiteren Ermittlungen beeinträchtigen und den Ermittlungserfolg gefährden würde.
„Ich weise darauf hin, dass mit dem Erlass eines Haftbefehls weder eine Schuldfeststellung noch eine Vorverurteilung verbunden ist. Bis zu einer etwaigen rechtskräftigen Verurteilung der Beschuldigten besteht die Unschuldsvermutung.“, betont der Oberstaatsanwalt Fritzen abschließend.
Verwendete Quellen:
– eigener Bericht
– Pressemitteilung Staatsanwaltschaft Trier